Dropout

Beweggrund zur Bearbeitung des Themas Dropout fand ich in meiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Speziell die frühpubertäre Phase führt oftmals zum vorzeitigen Beenden der sportlichen Karriere. Welche Faktoren lassen eine jungen Athleten den Vereinsport aufgeben? Der Einfluss des sozialen Umfeldes wie Eltern und Freunde, aber auch der oder die Trainer scheinen dabei eine entscheidende Rolle zu spielen. Nach Verletzungen wieder in den normalen Trainingsverlauf einzusteigen stellt sich ebenfalls als große Hürde dar. Im folgendem Kapitel wird die körperliche Aktivität in Zusammenhang mit den gesellschaftlichen, sozialstrukturellen und kulturellen Lebensbedingungen der Jugendlichen skizziert. 


Da sich die familiäre Lebenswelt der Kinder heute stark verändert hat, gibt es für viele nicht nur mehr die traditionelle Familie, in der das dauerhafte Zusammenleben der Eltern garantiert ist. Eine Vielfalt von Lebensformen bieten sich dem Jugendlichen wie eheliche und nicht-eheliche Lebensgemeinschaften, allein erziehende Eltern und Patchwork Familien durch welche oftmals auch wirtschaftliche Faktoren mit einhergehen. Zusätzlich wird heute auch mehr Bedeutung auf Bildung  und Ausbildung gelegt. Somit erfordert der Schulbesuch oftmals das Pendeln in die nächste Stadt wobei viel Zeit investiert werden muss und eine hohe Mobilität verlangt wird. Durch die Mehrfachbelastung der Eltern, auch finanziell, ist es sehr schwierig den Jugendlichen den Leistungssport eigenständig zu bermöglichen. Auch eine ständige Begleitung bzw. Fahrgelegenheit zu bieten oder zu organisieren erfordert ein sehr gutes Zeitmanagement .

Sport und seine Bedeutung

Der gesundheitliche Zustand von Kindern und Jugendlichen mit Themen wie Bewegungsmangel, der Zunahme von Übergewicht oder der Abnahme der motorischen  Leistungsfähigkeit ist seit längerem in der öffentlichen Diskussion. Die steigende Zahl an übergewichtigen Kindern sowie die Zunahme von Kreislaufschwächen, Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2 ist vor allem auf Bewegungsmangel zurück zu führen. Für das Jugendalter zeigen Studien übereinstimmend positive Zusammenhänge zwischen sportlicher Aktivität und gesundheitlichem Wohlbefinden. Sportlich Aktive schätzen ihre allgemeine Gesundheit besser ein als inaktive Jugendliche. Jungen schätzten sich auf allen Aktivitätsniveaus gesünder ein als Mädchen. Kinder und Jugendliche in den organisierten Vereinssport zurückzugewinnen sollte oberste Priorität haben. Sport zu betreiben in jungen Jahren wirkt sich äußerst positiv auf den Gesundheitszustand bis ins hohe Alter aus. Ständig in Bewegung zu bleiben hilft vorsorglich gegen diverse Erkrankungen des Bewegungsapparates. Auch werden bestehende Krankheiten eingedämmt und teilweise sogar verbessert. Ziel: Bewegung von klein auf bis ins Seniorenalter zu erhalten und forcieren. 

Somit muss man Schulmodelle finden, die Sport und Bildung optimal vereinen. Spezielle Leistungszentren, die meist nicht im Wohnort der Athleten liegen bieten unter anderem diese Vorraussetzungen. Diese Lösungen sind aber wieder finanziellen Aspekten und der Trennung von den Eltern verbunden. Allerdings wird es möglich gemacht dort einen Abschluss und eine sportliche Karriere zu vereinen.

Dabei findet man oftmals nicht nur einen Grund, warum Jugendliche das Sporttreiben bzw. den Leistungsport den Rücken kehren. Es werden unter anderem Zeitmangel, Verlust bzw. Verschiebung der Interessen sowie fehlender Spaß am Sport genannt. Häufig ausgelöst durch eine zu leistungsorientierte Ausrichtung des Sports. Die Rolle der Trainer spielt eine ebenso große Rolle zur Beendigung des Leistungssports. Zu hohe Leistungserwartung und zu viel Druck des Trainers noch mehr trainieren zu müssen. Die Gefahr darin besteht in einem sportlichen Burnout zu landen und auch die psychische Belastung ist extrem hoch. Deswegen ist die  Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oftmals eine Gratwanderung zwischen Unterforderung und Überforderung, zu hohe Erwartungen an die Kinder und auch von den Eltern. Top Leistungen in allen Bereichen unter einen Hut zu bringen scheitern somit sehr oft in den „schwierigen“ Jahren.  Fingerspitzengefühl und eine gute Beziehung zwischen Trainer, Eltern und Athleten sind unerlässlich um diese Zeit zu überbrücken.


Veröffentlicht in Sabine am 26.05.2019 10:14 Uhr.

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