Nüchterntraining

Gerade unter Ausdauersportlern ist Nüchterntraining weit verbreitet, doch was bringt es eigentlich?




Nüchterntraining soll angeblich den Fettstoffwechsel trainieren, der gerade bei langer körperlicher Anstrengung auf Hochtouren läuft, doch auch schon bei kürzeren Distanzen einen Teil der Energiebereitstellung übernimmt. Das Problem: Kohlenhydrate brauchen zum verstoffwechseln viel weniger Sauerstoff und so greift der Körper, wenn genug vorhanden ist, natürlich zuerst auf diese zurück. Gibt man dem Körper nun keine Kohlenhydrate - über mehrere Stunden beim Schlafen - und trainiert anschließend, so soll der Körper auf den Fettstoffwechsel zurückgreifen müssen.


Studien zum Nüchterntraining haben jedoch ergeben, dass durch das regelmäßige Training auf nüchternen Magen weder eine sportliche Leistungsverbesserung, noch eine Verbesserung des Fettstoffwechsels mit sich brachte.

Dagegen ist Nüchterntraining für den Körper eine außerordentlich große Belastung und verlängert die Erholungszeit enorm, was für die meisten Sportler aus beruflichen oder auch privaten Gründen ohnehin nicht brauchbar ist.

Bei Nüchterntraining wird das Immunsystem, durch die Überforderung des Körpers, stark nach unten gefahren und die Infektionsgefahr steigt stark an und zudem steigt die Verletzungsgefahr ebenfalls an. 


Wieso betreiben es dann so viele Leistungs- bzw. Profisportler?

Leistungs- und vor allem Profisportler haben in ihrem Training meist schon alles versucht, um noch etwas besser zu werden - sei es durch Umfänge, Intensität, Ernährung oder Regeneration. Für sie bietet sich Nüchterntraining als zusätzlicher Trainingsreiz an, mit dem sie den Körper noch fordern und etwas aus ihm herausholen können. Außerdem kann dieser Körper mit solchen außergewöhnlichen Anforderung besser umgeben, als der eines Hobbysportlers.


Wir empfehlen, speziell als Hobbysportler, kein Nüchterntraining zu machen. Stattdessen ist es wichtig immer auf die richtige Nährstoffzufuhr zu achten, um dem Körper die nötige Energie zu geben um sich von sportlichen, beruflichen und privaten Stress zu erholen - da braucht es nicht noch ein Training, bei dem noch kein Effekt nachgewiesen wurde.

Sollte man sich trotzdem nicht von den morgendlichen Trainingseinheiten trennen können, ist es wichtig diese zumindest von einem Trainer oder Sportwissenschafter kontrollieren und überwachen zu lassen. Dabei ist es wichtig nur selten nüchtern zu trainieren, um einen zusätzlichen Trainingsreiz einzubauen, wobei die psychische Komponente des „Energielochs“ sicherlich den größten Teil des sportlichen Effekts ausmacht.


Veröffentlicht in Tobias am 03.12.2019 14:37 Uhr.

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